Contracting

Öl und Gas sind teuer. Und die neue Energiesparverordnung sieht vor, dass bis Ende 2005 alte Heizkessel, die vor dem 1. Oktober 1978 in Betrieb genommen wurden, ausgewechselt werden müssen. Das kostet!

Mehr und mehr nehmen sich die Energieversorger selber dieses Themas an. Mit neuen Energielieferungs-Konzepten, auch als Contracting bekannt, übernehmen sie Planung, Errichtung und Kosten für die Betreibung von Energieanlagen. Im Klartext: Das Energie-Unternehmen modernisiert die alte Heizungsanlage, übernimmt Wartung und Reparaturen und versorgt mit Gas oder Öl. Investitions- und Instandhaltungskosten liegen beim Wärmeerzeuger. Der Hausbesitzer bezahlt dafür in Raten ab und verrechnet mit dem Mieter.

Energie liefern – Wartung inklusive

Der Vorteil: Eine effektive Energienutzung, da Wartung der Anlage und Lieferung in einer Hand liegen und optimal aufeinander

Contracting-Infos im Internet:

 

 

abgestimmt werden. Voraussetzung, dass sich dieses Modell lohnt, ist allerdings die tatsächliche Energie- und Kosten-Ersparnis. Diese wird vorher genau kalkuliert werden und ist Bestandteil des Vertrags mit dem Contract-Bieter. Auch während des Betriebs werden ständige Kontrollen durchgeführt. Treten Störungen auf, oder ist der Verbrauch zu hoch, geht eine Meldung an den Contract-Betreiber, der die Störung behebt.

Was aber tun, wenn der Contract-Bieter pleite geht? Von Vorteil ist es auf jeden Fall, sich vorher zu erkundigen, ob und wie die Energieversorgung in solch einem Fall gewährleistet wird. Dies garantiert der Verband für Wärmelieferung e. V. (VfW) für seine über 250 angeschlossenen Unternehmen.

Auch die lange Vertragsbindung könnte Probleme bereiten. Die Anlage geht zwar nach Abzahlung der Raten in den Besitz des Haus-Eigentümers über. Gut ist es aber, wenn der Eigentümer vertraglich regelt, dass er die Anlage auch während der Vertragslaufzeit abkaufen kann, wenn er den Energie-Lieferanten wechseln will.

Auch der Mieter profitiert
Wer sich also überlegt, seine Heizungsanlage zu renovieren, sollte bedenken dass Contracting-Modelle eine Kostenersparnis von durchschnittlich 10 bis 15 Prozent bringen, wie Eberhard Banholzer von der Energieversorgung Rottweil meint. Ein zusätzlicher Anreiz ist die staatliche Förderung, wie sie zum Beispiel  im Rahmen des KfW-Programms zur CO2-Verringerung angeboten wird.

Letztendlich profitiert auch der Mieter von den niedrigeren Heizkosten und dem Rundum-Service, den die Wartung aus einer Hand bietet. Hilfe bei Mieter-Fragen geben die Energie- und Verbraucher-Beratungsstellen oder die Mieterberatung.

Kleiner Markt für Einfamilienhäuser

Noch ist das Modell Contracting eher für Hausbesitzer mit mehreren Mietwohnungen oder große Wohnanlagen interessant, doch gibt es bereits Projekte für Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern. So hat die HEW-Contract ein Pilotprojekt gestartet, bei dem sich Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern im Norden von Hamburg ein Angebot machen lassen können.

Quelle: immowelt.de, Michael Klische