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Energie sparen
Tipps für Warmduscher Anders als Heizenergie muss warmes Wasser das ganze Jahr und rund um die Uhr über verfügbar sein muss. Das kostet. Experten sehen großes Potenzial, genau hier kräftig zu sparen. |
Morgens unter der Dusche geht es schon los: Zuerst ist das Wasser zu kalt. Dann zu heiß. Und bis die Temperatur richtig eingestellt ist, sind schon einige Liter Wasser durch den Abfluss verschwunden. Verbesserter Wärmedämmung und anderer Neuerungen in der Gebäudetechnik sei Dank: Energiebedarf und Heizkosten in Wohngebäuden sind im Laufe der vergangenen Jahre deutlich gesunken. Energiebedarf des warmen Wassers Doch dieser Fortschritt rückt nun einen bislang wenig beachteten Aspekt in den Vordergrund: Vergleichbare Einsparungen bei der Warmwasserversorgung gibt es bislang nicht zu verzeichnen. Das heißt, Wasser zu erwärmen nimmt, auf Grund der Senkung der übrigen Energiekosten, mittlerweile einen höheren Anteil des gesamten Energiebedarfs ein. Bei einem unsanierten, etwa Mitte der 80er Jahre errichteten Gebäude, beträgt er 15 bis 25 Prozent. Bei einem Neubau, gemäß der Energieeinsparverordnung, liegt der Anteil bei 30 bis 50 Prozent. Im Passivhaus-Standard verschlingt warmes Wasser gar bis zu 60 Prozent des Energiebedarfs. Da es, anders als Heizenergie, zudem das ganze Jahr über verfügbar sein muss, sehen Experten hier künftig das größte Potenzial, kräftig zu sparen. Der Energiebedarf für warmes Wasser wird vor allem vom Nutzerverhalten und dem Gebäudetyp beeinflusst. Vielen Planern galt er deshalb als quasi konstante Größe. Im Rahmen des Förderkonzepts EnSan zur energetischen Verbesserung der Bausubstanz wurden im vergangenen Jahr für repräsentative Gebäudetypen verschiedene Varianten des Wärmeverteilsystems modelliert und Rückschlüsse auf Energie- sowie Wasserverbrauch gezogen.
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EnSan ist Teil des Zukunfts-Investitionsprogramms (ZIP) der Bundesregierung. Ziel des Projektes: Standardlösungen zu entwickeln, die sich bei der Altbausanierung, aber auch beim Neubau rechnen. Neben technischen Aspekten, wurde dabei auch untersucht, welche Haushaltstypen auf welche Weise Wasser verbrauchen. Drei Varianten sind Spar-Farvoriten Fünf typische Zapfprofile wurden als Modelle herangezogen vom Singlehaushalt (berufstätig) bis zum Fünf-Personen-Haushalt (eine Person berufstätig, drei Kinder). Drei Varianten, mit denen der Energiebedarf für warmes Wasser gesenkt werden kann, gingen als Favoriten aus der Untersuchung hervor: Die Zirkulationsunterbrechung, das Rohr-an-Rohr-System und die Verdoppelung der Dämmstärken. Dauernde Zirkulation stoppen Die Erste ist stark abhängig vom Haushalts- und Gebäudetyp. Sie basiert auf der Forderung der Energieeinsparverordnung, dass Zirkulationspumpen sich selbstständig an- und ausschalten. Das heißt: Wird kein warmes Wasser benötigt, schaltet sich die Zirkulationspumpe ab. Das Wasser wird nicht mehr warm gehalten. Bei Einfamilienhäusern wird von einer sechsstündigen Unterbrechung pro Tag ausgegangen. Das würde den gesamten Energiebedarf für warmes Wasser um rund fünf Prozent senken. Schon ab einer Stunde lohnt sich eine Unterbrechung. Aber es gibt auch einen Haken: Wird während der Unterbrechung warmes Wasser benötigt, kostet das besonders viel Energie, da das Wasser abgekühlt ist. Insbesondere in Mehrfamilienhäusern und in Familien mit kleinen Kindern widersprechen solche Unterbrechungen den Alltagsbedürfnissen. Heizungs- und Wasserrohre teilen sich eine Dämmschale Besser sieht es da schon mit dem Rohr-an-Rohr-System aus. Über weite Strecken laufen in Wohngebäuden die Leitungen zur Warmwasserverteilung und Heizungsrohre parallel zueinander. Beide können in einer gemeinsamen Dämmschale verlegt werden. Das hat gleich mehrere Vorteile: Diese Systeme brauchen weniger Platz und der Aufwand beim Verlegen ist geringer. Die Wärmeverluste sind sogar noch geringer als bei getrennter Verlegung mit doppelter Dämmstärke. Je nach Gebäudetyp und Zapfprofil kann der gesamte Energiebedarf für warmes Wasser mit dem Rohr-an-Rohr-System um bis zu 18 Prozent vermindert werden. Dämmung verdoppeln Mit einer Verdoppelung der Dämmung, die die Energieeinsparverordnung für Warmwasserleitungen fordert, lassen sich ebenfalls beträchtliche Ergebnisse erzielen. Das gilt allerdings in erster Linie für Einfamilienhäuser mit Haushalten, die vier oder fünf Personen umfassen. Bei diesen reduziert sich der Energieaufwand für warmes Wasser um 14 bis 17 Prozent. Bei anderen Haustypen liegt die Ersparnis bei 2,6 bis acht Prozent. Das Resümee der Untersuchung lautete: Durch technische Maßnahmen am Verteilsystem kann der Energiebedarf in einer Größenordnung von etwa zehn bis zwanzig Prozent reduziert werden, abhängig vom Zapfprofil und der Gebäudestruktur. Bei Neubauten und grundlegenden Sanierungen lohne sich eine entsprechende Sanierung. Doch Warmduscher aufgepasst: Jenseits aller technischen Möglichkeiten bleibt das Nutzerverhalten der dominierende Faktor.
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